Die Klischees der Beauty-Branche

Welche Vorurteile stimmen und welche nicht

Viele Menschen haben eine voreingenommene Haltung gegenüber dem Handwerk von Friseur:innen und Kosmetiker:innen. Häufig entsteht diese Meinung durch Fehlinformationen sowie unzureichendem Wissen.

Planity nimmt in diesem Beitrag die häufigsten Vorurteile unter die Lupe und deckt auf, was Klischee ist und was die Wahrheit.

1. “Haare färben und schneiden kann jede:r!”

Um ein paar Zentimeter Spliss abzuschneiden bedarf es keiner dreijährigen Ausbildung - mit der richtigen Motivation und dem richtigen Video-Tutorial gelingt dieses Handwerk jedem halbwegs talentierten Menschen. Soweit die Theorie.

Tatsächlich bedarf es für einen geraden Schnitt, der das Haar nicht schädigt, sondern es gesund nachwachsen lässt, neben dem richtigen Equipment, wie einer gut schneidenden Schere, auch der richtigen Technik.

Fundiertes Wissen über die jeweilige Haarstruktur ist zudem von höchster Wichtigkeit, wenn es um die richtige Coloration oder Färbung geht. Nicht jedes Haar nimmt ein Drogerieprodukt gleich gut an, was von unerwünschten Farbergebnissen bis hin zum Haarbruch führen kann, die auch eine Tiefen-Aufbaukur nicht ohne Weiteres reparieren kann.

Zudem kann man beim Friseurbesuch im Falle eines nicht zufriedenstellenden Ergebnis eine Nachbesserung erbitten, im Selbstversuch zu Hause liegt das Risiko bei dir..

2. “Was meine Haut braucht, weiß ich selbst am besten!”

Es gibt sie ohne Zweifel: Die unkomplizierte und “pflegeleichte” Haut. Was die Wenigsten wissen, aber für fast alle gilt, ist, dass das Gesicht und die Hände eine wesentlich sensiblere Beschaffenheit aufweisen, als die Haut des restlichen Körpers.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass sich die Haut im Laufe eines Lebens verändert und mit zunehmendem Alter anspruchsvoller und anfälliger für Hautkrankheiten wird. Der Besuch eines Kosmetiksalons ist nach Wellness- und Pflegeanwendungen zu unterscheiden: Ob du dich zu einem besonderen Anlass mit einem außergewöhnlichen Make-Up und Hairstyling verwöhnen oder eine Hautirritation behandeln lassen möchtest, die unter Umständen sogar einer hautärztliche Begutachtung bedarf - in beiden Fällen ist es sinnvoll, sich an eine Person mit fachlicher und fundierter Expertise zu wenden.

3. “Ein Besuch im Salon ist nicht mehr als überteuerter Luxus!”

Das Vorurteil, dass Kund:innen während ihres Termins überteuerte Dienstleistungen in Kombination mit zusätzlichen Produkten und Zusatzleistungen verkauft werden, mag in einzelnen Fällen zutreffen. Als Kund:in bist du jedoch nicht verpflichtet, weitere Leistungen in Anspruch zu nehmen.

Planity’s Tipp: Setze von Anfang an auf eine klare Kommunikation gegenüber der Person, bei der du deinen Termin gebucht hast. Bestehe freundlich aber bestimmend auf eine kurze Haar- oder Hautanalyse bevor der Termin beginnt und schließe somit unangenehme Überraschungen aus.

Rät dir die Fachkraft trotzdem mit Nachdruck zu einem bestimmten Produkt oder einer zusätzlichen Anwendung, lasse dir Vorteile in Ruhe erklären und frage zunächst nach einer Produktprobe. Prinzipiell spricht nichts dagegen, dass Salons ihre Produkte und Leistungen verkaufen und wirtschaftlich arbeiten. Als Teil ihrer Kundschaft bist du, im wahrsten Sinne, gleichzeitig “Testimonial” und Aushängeschild.

Je besser dein Ergebnis ausfällt, desto besser ist das Erlebnis für beide Seiten.

4. “Beauty-Salons fördern ein übersteigertes Maß an Eitelkeit!”

Die Meinung, dass Friseur- und Kosmetik-Studios Oberflächlichkeit und den Fokus auf Äußerlichkeiten steigern, ist weit verbreitet. Insbesondere der Einfluss von “Beauty-Influencer:innen” trägt dazu bei, dass ein bestimmtes Aussehen zum neuen Standard ernannt wird, den es zu kopieren gilt.

In den meisten Fällen ist die wahre Absicht von Friseur:innen und Kosmetiker:innen aber die, die (natürliche) Schönheit ihrer Kundschaft hervorzuheben, zu unterstreichen und keinen unerreichbaren Schönheits-Hype zu unterstützen.

Im Zuge ihrer fachlichen Ausbildung lernen die Beauty-Expert:innen, das äußere Erscheinungsbild der Kundschaft durch ein typgerechtes Make-Up sowie den passenden Haarschnitt zu fördern sowie die richtige Pflege, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse, anzuwenden und weiterzugeben. Nur wer diese Werte verinnerlicht hat, kann sie auch gegenüber der eigenen Kundschaft anwenden und beraten.

Professionelle Fachkräfte werden nie nach frischem Rauch riechen oder in der Mittagspause Knoblauch in großen Mengen zu sich nehmen und danach an der Kundschaft weiterarbeiten. Sie achten selbst auf saubere Kleidung und Hände. Im Falle von kosmetischen Behandlungen sind die Fingernägel kurz, damit sie nicht stören. Im Falle von Nail Artists sind die Fingernägel selbstverständlich ein dekorativer Blickfang für die Betrachter:innen.

5. “Die Zukunft der Kosmetik-Branche: Schlecht bezahlt und chancenlos!”

Mit einer Meister-Ausbildung und dem nötigen "Quäntchen" Kreativität steht einer steilen Karriere im Beauty-Business nichts im Wege. Wie in jedem anderen Beruf bedarf es Geduld und praktischer Erfahrung, um dich zu etablieren.

Du kannst sowohl deinen eigenen Salon eröffnen, aber auch freiberuflich und an verschiedenen Orten arbeiten. Dank der Digitalisierung hast du die Möglichkeit, die sozialen Medien wie Instagram, Facebook und TikTok für dein Marketing zu nutzen oder auf YouTube Video-Tutorials zu veröffentlichen und somit auf deine Arbeit und deinen Expert:innen-Status aufmerksam zu machen.

Durch deine Ausbildung verfügst du über alle nötigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und kannst sie entsprechend einsetzen. Das betrifft selbstständige genauso wie fest angestellte Fach- und Führungskräfte.

Planity’s “Mindset- und Motivations-Tipp”: In allen Dienstleistungsberufen hängt deine Position und dein Ruf stark von deinem persönlichen Maß an Engagement und dem richtigen Timing ab. Darüber hinaus kannst du durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen deine Angebotspalette stetig ausbauen sowie deine Preise flexibel gestalten.


Planity freut sich, mit diesem Beitrag wertvolle Einblicke in den Beauty-Kosmos gegeben zu haben und etwas mehr Klarheit für Kund:innen, als auch Fachkräfte geschaffen zu haben.  

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